Immer mehr Autor*innen von meinTestgelände kommen auf´s #gelände und nutzen die Gemeinschaft, um Geschlechterthemen zu diskutieren.
Vom 31.7.-4.8.2017 fand zum vierten Mal die Jugendkulturwoche #gelände im Rahmen des Projekts meinTestgelände statt. Mit 70 Personen aus dem Bundesgebiet war die Jugendveranstaltung wieder ausgebucht. Das #gelände entwickelt sich konzeptionell analog zum Gender-Onlinemagazin weiter und bleibt dadurch wichtiger Teil des Gesamtkonzepts von meinTestgelände: Jugendlichen eine Plattform zu bieten, sich mit Geschlechterthemen und sozialen sowie kulturellen Folgewirkungen und der eigenen Position auseinanderzusetzen und diese Gedanken jugendkulturell aufgearbeitet im Netz einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Die Beteiligten – der Anteil an Autor_innen und Redaktionen ist weiter steigend
Von Anfang des Projekts meinTestgelände 2013 an war geplant, das #gelände als Ort der Begegnung der Redaktionsgruppen und Autor_innen vom meinTestgelände zu kreieren. Die Website meinTestgelände ist die gemeinsame Plattform aller beteiligten jungen Menschen und sie kennen sich respektive ihre Arbeiten von daher und insofern. Das wird deutlich in dem Moment, in dem sich die Jugendlichen auf dem #gelände treffen, weil sie sich umgehend identifizieren als diejenigen, die … Beiträge produziert haben.
Sich dann an einem gemeinsamen Ort zu treffen, stellt ein Gemeinschaftsgefühl für das große Ganze und ein Verständnis davon her, dass die Website die Summe der Beteiligung aller repräsentiert und dass die einzelnen Beiträge, Autor_innen und Redaktionen gemeinsam das Gesicht und die Botschaften des Projekts gestalten.
In diesem Jahr waren mehr Teilnehmer_innen als je zuvor Teil des Projekts, d.h. als Autor_innen und/oder Redaktionsmitglieder an der Website beteiligt.
Unser Konzept, die beteiligten Jugendlichen auf dem #gelände zusammen zu führen und in gemeinsame Diskurse zu bringen, geht von Jahr zu Jahr mehr auf. Das liegt daran, dass die Zahl der Redaktionen und Autor_innen kontinuierlich ansteigt und dass viele beteiligte Jugendliche sich über die Jahre immer stärker mit dem Projekt identifizieren und sich deshalb auch regelmäßig treffen wollen.
Neben den an meinTestgelände beteiligten Jugendlichen waren weitere Jugendgruppen am #gelände beteiligt: Jugendliche aus München, die im Rahmen erzieherischer Hilfen in Verselbständigung wohnen, Jungen einer Wohngruppe für minderjährige männliche Geflüchtete aus Lehrte und Jugendliche aus einem Freizeitheim in Bremen.
Bei der Auswahl der Jugendlichen/Gruppen, die nicht zu den Redaktionen von meinTestgelände gehören, ist uns wichtig, dem Thema Vielfalt weiter zu folgen und insbesondere auch junge Geflüchtete mit einzubeziehen. Bezüglich der Geschlechter-verteilung waren etwas mehr Jungen* als Mädchen* dabei sowie einige queere Jugendliche.
Die meisten Gruppen haben im Vorfeld ein Video produziert, mit dem sie sich vorgestellt haben und dass zu Beginn der Veranstaltung gezeigt wurde. So hatten alle die gleiche Chance sich zu zeigen: https://youtu.be/8VKlsTRkQ_o. Ein wichtiges Instrument, damit alle vom gleichen Punkt aus in die gemeinsame Woche starten können und bspw. nicht die zahlenmäßig größte Gruppe oder die mit den meisten Beiträgen auf meinTestgelände von Anfang an dominiert.
Neue Entwicklungen auf dem #gelände 2017
Was ist meinTestgelände? Zum Einstieg in die Jugendkulturwoche haben wir ausgewählte Beiträge beteiligter Jugendlicher und Gruppen gezeigt: https://youtu.be/GW2QHbuTs8E In Ergänzung zu den Selbstpräsentationen wurde damit auch deutlich, was die Jugendlichen bisher auf meinTestgelände veröffentlichen, wo sie geschlechterpolitisch stehen und was den Geist von meinTestgelände ausmacht.
Was wir im vergangenen Jahr zum Thema Vielfalt, Beteiligung von Geflüchteten und der Altersspanne der Teilnehmenden ausgeführt haben, gilt auch für die diesjährige Jugend-kulturwoche. Insofern verweisen wir auf den Bericht vom #gelände 2016.
Aus Teilnehmenden werden WS-Leiter_innen
Zwei von den insgesamt sieben Workshops wurden von Jugendlichen angeboten, die bei den ersten #gelände-Wochen noch Teilnehmende waren und sich dort und in ihren Redaktionsgruppen Kompetenzen erworben haben, die sie nun zur Leitung eines Workshops befähigen. Der Rap-WS wurde von einer ehemaligen Teilnehmerin geleitet, die auch bereits im vergangenen Jahr gemeinsam mit einem Kollegen diesen WS übernahm, nachdem sie zwei Jahre lang Teilnehmerin war. Nun also alleine als Frau zum Thema Rap mit acht jungen Männern, von denen einige zunächst irritiert waren, dass sie ausgerechnet Rap von einer Frau lernen sollten. Die Irritation wich binnen kürzester Zeit Respekt vor der Kompetenz und es wurde unter den jungen Männern viel diskutiert, dass man sich bislang geirrt habe in der Annahme, dass Frauen im Rap nichts zu suchen hätten und das Geschlecht offenbar (doch) nichts zu tun hätte mit der Frage, wer rappen kann.
Zwei junge Männer der Duisburger Heroes haben den zweiten von ehemaligen Teilnehmern konzipierten Workshop angeboten: vordergründig ging es um alkoholfreie Cocktails, im Kern waren die Cocktails Gesprächsanlässe über Biografien der Teilnehmenden, Kulturen und Geschlechterbilder. Ebenso wie der Rap-Workshop war auch dieser eine pädagogische Herausforderung, nicht zuletzt ob der Zusammensetzung: Menschen mit unterschiedlichsten Vorerfahrungen und Wissen über Geschlechterfragen, Menschen mit und ohne Handicap, unterschiedliche Religionen und Herkünfte. Auch hier wurde außerhalb der Workshopzeiten viel über Geschlechterfragen diskutiert. Insbesondere das Thema: warum titulieren Jungen Mädchen als „Schlampen“, wenn sie schon mehrere Freunde hatten, sich selbst aber nicht, wenn sie schon mehrere Freundinnen hatten, bewegte viele Jungen aus dem Workshop und führte im Laufe der Woche nach Selbstaussagen der Jungen zu Einstellungsveränderungen.
Die Workshops auf dem #gelände sind so konzipiert, dass die Leitungen ausgewiesene Fachkräfte ihres Fachs sind und gleichzeitig ein pädagogisches Konzept des Arbeitens auf Augenhöhe praktizieren. Danach suchen wir die WS-Leiter_innen aus. Zweitens setzen wir auf Kontinuität, d.h. wir versuchen, die WS-Leiter_innen jedes Jahr wieder zu gewinnen, so dass sie den Geist und einen Teil der Jugendlichen bereits kennen. Aus diesem Konzept heraus können Jugendliche das Selbstvertrauen entwickeln, auch selbst einen WS zu konzipieren und anzubieten.
„Einmal reicht“ um sich selbst zu entdecken
Beim ersten #gelände 2014 nahm ein junger Mann zum ersten Mal in seinem Leben Unterricht in Sachen Rap – im Workshop von Kutlu Yurtseven. Dreieinhalb Tage lernte er, Texte schreiben und vertonen und nahm damals schon einen berührend eindrücklichen Song auf, den er in diesem WS schrieb (http://www.meintestgelaende.de/2014/10/russisch-roulette/). Dieses Jahr reiste Ecxes zum Abschlusskonzert an als ein Highlight des Abends: Seither hat er diverse eindrückliche und bedrückende Songs über sein Leben geschrieben und produziert und ist eine wichtige Männerstimme auf meinTestgelände geworden. Der WS auf dem #gelände 2014 hat ihm ausgereicht, um sich von da ab das Rappen selbst beizubringen, Songs zu schreiben, aufzunehmen und abzumischen, weil er so ermutigt worden ist, dass er zu sich selbst Zutrauen fassen konnte und kann (http://www.meintestgelaende.de/author/mr-hoff/). Ein wesentliches pädagogisches Konzept unserer Arbeit ist Selbstermächtigung. Dass das funktioniert, zeigt das Beispiel von Ecxes aber auch die jugendlichen WS-Leiter_innen in diesem Jahr.
Genderthemen rücken ins Zentrum der Workshops (WS)
Vom ersten #gelände an haben wir deutlich gemacht, dass die Jugendkulturwoche Teil des Gender-Onlinemagazins ist und damit Geschlechterfragen wichtig sind. Wir haben Work-shop-Leiter_innen auch nach ihrer Sensibilität für dieses Thema ausgewählt, allerdings den WSs überlassen, wie und inwieweit sie Genderthemen diskutieren. Grund dafür ist, dass wir davon ausgehen, dass Authentizität in der Auseinandersetzung mit diesen Themen nicht angeordnet werden kann, sie muss aus dem Interesse der Beteiligten wachsen. Wir waren uns bewusst, dass ein solches Interesse Zeit zum Wachsen braucht, dann aber umso nachhaltiger wirkt und so war es dieses Jahr soweit, dass Genderthemen in allen Workshops zentral auf Wunsch der Jugendlichen und unterstützt durch die WS-Leiter_innen diskutiert und bearbeitet wurden. Selbst im Tanz-WS wurde eine Szene entwickelt, in der es um Geschlechterverhältnisse geht (demnächst zu sehen auf meinTestgelände.de). Die Arbeit in den WSs wiederum führte dazu, dass auch in der Freizeit viele Jugendliche zusammensaßen und weiter an ihren Mädchen- und Jungenbildern und Vorstellungen von Geschlechterverhältnissen diskutierten. Merkbar wurde es vielen Jugendlichen im Laufe der Woche wichtig, sich zu diesem Thema auch offensiv zu positionieren und „alte“ Denkmuster kritisch zu hinterfragen. Gender wurde als Thema der Selbstverortung cool – ein Mechanismus, der so nur selten gelingt in der Jugendarbeit.
Gelingensfaktoren
Neben den im Bericht vom #gelände 2016 beschriebenen konnten wir in diesem Jahr weitere Faktoren ausfindig machen, die ein Gelingen des beschriebenen Prozesses ausmachen:
Zutrauen ist wertvoller als Vertrauensvorschuss. Oft wird in der Arbeit mit Jugendlichen davon gesprochen, dass ihnen ein Vertrauensvorschuss gegeben werden solle, anstatt den Rahmen mit einem engen Regelkorsett pädagogisch abzustecken. Dies gilt bereits als partizipatives, zugewandtes Konzept. Wir setzen dagegen auf ein Zutrauenskonzept: das bedeutet, wir gehen davon aus, dass Jugendliche in einem Rahmen, der sie wertschätzt, sich auch wertschätzend der Veranstaltung und den anderen Beteiligten gegenüber verhalten und keinen Anlass haben, respektlos zu handeln. Deshalb braucht es keinen „Vertrauensvorschuss“, sondern Vertrauen. Gerade zu Beginn der Veranstaltung NICHT einen Regelkatalog vorzugeben, sondern ein „Wir-und-Alle-sind-hier-gleich-viel-wert-Gefühl“ zu vermitteln, eröffnet den Raum für die Jugendlichen, selbstverständlich als positiver Teil des Ganzen einen eigenen Beitrag zum Gelingen zu leisten.
Es gibt keine Selbstverständlichkeiten: weder bezüglich des Geschlechts oder der geschlechtlichen Orientierung noch der körperlichen, geistigen oder psychischen Konstitution und diese Haltung muss sich pädagogisch niederschlagen um real zu wirken. D.h. bspw., dass wir nicht nur Mädchen- und Jungenschlafräume haben, sondern auch Raumlösungen für queere Jugendliche anbieten und schaffen. Das bedeutet auch, offensiv mit den Begleitungen im Vorfeld darüber zu sprechen, welchen Geschlechtern sich ihre Jugendlichen zuordnen und was das für ihre Übernachtungswünsche bedeutet bzw. welche Behinderungen oder Handicaps welche Schlafsituationen erfordern. So richten wir auch Schlafräume ein, in denen Jugendliche zusammen übernachten, die sich einem Geschlecht oder keinem zugehörig fühlen, so sie gemeinsam übernachten wollen. Für einzelne Jugendliche bspw. mit psychischen oder geistigen Erkrankungen/Einschränkungen kann dies auch bedeuten, Einzelzimmer bereit zu halten, weil sie wegen Traumatisierungen oder ihrer psychischen Konstitution nicht mit anderen Menschen zusammen in einem Raum schlafen können. Will mensch jugendkulturellen Angebot auch für solche Jugendliche zugängig machen, braucht es (auch in der Finanzierung) Spielräume zur Umsetzung solcher Konzepte. Der pauschale Tagessatz von 34 € im KJP unabhängig von der Situation der Teilnehmenden wird da schnell zur Herausforderung, die auch zum Ausschlusskriterium werden kann, weil eben jene hier beschriebenen Anforderungen wie z.B. Einzelzimmer nicht finanzierbar sind.
Workshop-Räume sind Schutzräume für Jugendliche. Weder die die Gruppen begleitenden Erwachsenen noch wir als Veranstalter_innen gehen in die Workshops, auch wenn wir sehr gerne sehen würden, wie dort gearbeitet wird. ABER: gerade, weil dort oft sehr persönliche Erfahrungen diskutiert werden, muss der Schutzraum gewährt werden. Wir führen für den notwendigen und gewünschten Austausch zwischen den Begleiter_innen und den Workshopleiter_innen allabendlich eine Reflexionsrunde durch. Allerdings werden dort keine Einzelheiten aus den Workshops preisgegeben. Was wir erfahren, erfahren wir von den Jugendlichen selbst und in der Abschlusspräsentation sowie in den Filmaufnahmen und Interviews, die die Filmcrew in den Workshops machen. D.h., die Jugendlichen selbst bestimmen, was von ihren Themen nach außen geht. An den Ergebnissen aus den WS (demnächst auf meinTestgelände.de) können wir sehen, dass sie Vieles veröffentlichen, gerade auch, weil es selbstbestimmt und freiwillig ist und dass jugendkulturelle Mittel großartig sind, sich zu äußern.
Traumata, Behinderungen, Einschränkungen: die Vielfalt von Lebenswelten und individuellen Befähigungen, die wir in der Beteiligung von Redaktionsgruppen und Autor_innen von meinTestgelände gestaltet haben, findet sich auch im #gelände wieder – nicht zufällig, sondern gewollt und geplant. Das bedeutet, dass das Bildungs- und päda-gogische Konzept darauf ausgerichtet und die betreuenden und WS-leitenden Erwachsenen entsprechend befähigt sein müssen: befähigt bedeutet, um mögliche Reaktionen und Probleme, die auftreten können, zu wissen und gleichzeitig keine Sonderstellungen für diese Jugendlichen einzurichten um ihnen das Gefühl, selbstverständlich dazu zu gehören nicht zu nehmen. Wenn bspw. junge Geflüchtete in der Gruppe sind, dann können Folgen von Traumatisierungen wirksam werden: wenn das Licht ausfällt, kann das Angst auslösen, eine für Andere normale körperliche Berührung kann als Angriff erlebt werden, Themen, die für andere alltäglich sind, können als Überforderung erlebt werden und Reaktionen hervorrufen, der ungeübte Umgang mit Mädchen kann für Jungen wie für Mädchen zu Stresssituationen führen. All dies passiert und muss bewältigt werden: von den Jugendlichen selbst aber auch von den WS-Leiter_innen, den Begleiter_innen der Gruppe und von uns als Veranstalter_innen.
Wenn Jugendliche mit geistigem oder psychischem Handicap dabei sind, dann braucht es eine Sensibilität dafür, wann Situationen überfordernd sind und wann sie guttun. Wichtig ist, sich individuell einzustellen und keine „Normalitätsstandards“ anzulegen: wer braucht eigene Räume, wer braucht Raum in der Nähe seiner/ihrer Betreuerin, wer kann eine WS-Phase alleine gut bewältigen und wo braucht es Flankierung? Jeder Mensch ist einzigartig und braucht eine ebensolche Begleitung – und das gilt für junge Menschen, die teilweise ob ihrer Geschichte erhebliche Päckchen zu tragen haben, ganz besonders.
Abschließend freuen wir uns, auch in diesem Jahr mit dem #gelände wieder ein Instrument an der Hand zu haben, welches die Möglichkeiten eines online-Magazins im unmittelbaren Kontakt erfahrbar werden lässt und uns und den Jugendlichen viele Anregungen zu Themen und Beiträgen liefert.
Das #gelände aus Sicht Beteiligter
Zwei teilnehmende Personen geben noch einen Einblick, wie sie das #gelände17 erlebt haben:
Sarah „La Voice“ Burkhardt, ehemalige Teilnehmerin und jetzt Workshopleiterin „RAP“
Als Teilnehmerin und jetzt Workshopleiterin hat es mir beim #gelände17 sehr viel Spaß gemacht. Vor allem habe ich viele Perspektiven zum Thema „Gendergleichheit“ gewonnen und auch sehr viele nette Menschen kennengelernt, mit denen man sich austauschen konnte.
Der Wechsel von Teilnehmerin zur Workshopleiterin war ein neuer Schritt für mich. Man hat gemerkt, dass man mehr Verantwortung trägt als nur pünktlich zu sein und ein Ergebnis zu liefern. Der Wechsel war für mich nicht schwer, da ich auch vorherige Erfahrungen, die ich in anderen Projekten gesammelt hatte, anwenden konnte. Ich habe auch gemerkt, dass meine Methode mit den Jugendlichen zu arbeiten nicht sehr produktiv war, da einige der Teilnehmer nicht sehr motiviert waren etwas zu schreiben. Deshalb musste ich neu lernen und weiß jetzt, wie ich nächstes Mal mit den Jugendlichen arbeiten werde, damit sie mehr Ergebnisse erzielen können. Trotz aller Anstrengungen hatte ich mit dem Rap-Workshop eine lustige und reiche Woche und einige Teilnehmer wollen auch nächstes Jahr wieder mitmachen und mit meiner Hilfe mehrere Songs schreiben.
Samet, ehemaliger Teilnehmer, WS-Leiter Cocktails international
Der Workshop „Cocktails International“ war einfach nur geil. Als Abdul mich fragte, ob ich als Workshopleiter mit ihm zusammen beim #gelände mitmache, habe ich ohne großartig zu überlegen zugesagt, weil ich als Teilnehmer beim ersten #gelände dabei war und super Leute kennengelernt habe, Leute die bestimmte Voraussetzungen für eine friedliche und gechlechtergerechte Gesellschaft mitbringen. Als Workshopleiter hatte ich eine andere Verantwortung beim #gelände und die Befürchtung, dass wir vllcht zu wenig Teilnehmer haben oder der Workshop einige Teilnehmer langweilt, weil es sollte intensiv diskutiert werden.
Es war im Gegensatz mega spannend. Die Diskussionen waren high level. Es gab viele lustige, aber auch viele emotionale Momente, in der viele persönliche Sachen erzählt wurden.
Als Ausgleich zu den intensiven Gesprächen, Übungen und Diskussionen gab es leckere Cocktails am Abend.
Robert Lejeune, Onlineredakteur bei meinTestgelände seit März 2017
#gelände17 – Mein erstes Mal
Seitdem ich Anfang März als Online Redakteur bei meinTestgelände.de begonnen habe, hat mich das #gelände konstant begleitet. Einerseits die Bilder, Videos und Geschichten der letzten Jahre, sowie die Vorfreude aller Beteiligten, andererseits die Organisation für dieses Jahr, in die ich ja nun selbst involviert war und die mir zeigte, wie viel Vorbereitung notwendig ist um am Ende alles einfach aussehen zu lassen. Glücklicherweise konnte dabei auf einen großen Pool an Erfahrungen und Know How zurückgegriffen werden. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl auch eigene Ideen und Vorschläge einbringen zu können.
Auch wenn die Vorbereitungen weitestgehend reibungslos abliefen, steigerte sich die Aufregung in den letzten Wochen vor dem Start des #gelände17. Zum einen hatte die eSw Berchum Anfang 2017 Insolvenz angemeldet, weshalb sich einige Unsicherheitsfaktoren ergaben, zum anderen war ich persönlich nicht ganz sicher, wie sich meine Rolle auf dem #gelände17 genau gestaltet. Zwar habe ich bereits einige Erfahrungswerte aus der Jugendarbeit, habe selbst Workshops auf Jugendfreizeiten geleitet und auch selbst Kinder und Jugendliche bei Ausflügen und Zeltlagern betreut. Aber es waren ja doch andere Vorzeichen. Ich war nicht direkt als Betreuer bzw. Workshopleiter aktiv, sondern eher da um einen Gesamtüberblick, gemeinsam mit Michael und Claudia, zu haben, das #gelände17 redaktionell zu begleiten und auch um Kontakte zu knüpfen. Ca. 5 Monate arbeitete ich bereits für meinTestgelände, doch viele Personen, die in dieses umfangreiche Projekt involviert sind, habe ich nur über Internet und Telefon bzw. noch gar nicht kennengelernt. Diese Aufregung verflog aber sehr schnell. Ich fühlte mich von meinem Team gut unterstützt und von den Teilnehmer*innen angenehm aufgenommen.
Bereits nach dem die ersten Personen in Berchum ankamen, wurde mir klar, wie die besonderen Geschichten, die ich zuvor gehört habe, entstanden. Von Beginn an konnte ich die außergewöhnliche Stimmung bemerken. Einige kannten sich bereits aus den vorherigen Jahren und begrüßten sich überschwänglich. Aber auch für die Teilnehmer*innen, die zum ersten Mal dabei waren, wurden freundlich aufgenommen.
Auffällig fand ich, wie engagiert alle bei der Sache waren. Dies gilt sowohl für die Workshop-leiter*innen, wie auch für die Teilnehmer*innen. Für die Betreuer*innen und Organisator*innen bedeutete dies, dass viel Zeit für Gespräche und Diskussionen blieb. Rückblickend kann ich sagen, die Besonderheit des #geländes hautnah miterlebt zu haben und dafür sehr dankbar zu sein. Mit großer Freude schaue ich nun schon auf das nächste Jahr.
Für das Team von meinTestgelände: Drin. Claudia Wallner im August 2017
Bewegte Bilder vom #gelände 2017 gibt´s auf meinTestgelände: https://www.meintestgelaende.de/2018/07/gelaende17-2/