„Und bei dir so?“ Interviews nach Drehbuch

Was hat Conrad eigentlich die portraitierten jungen Menschen gefragt und wären das auch meine Fragen? Lassen Sie es Jugendliche ausprobieren

Schauen Sie sich im Vorfeld die Lebensläufe-Videos an:

(https://www.meintestgelaende.de/author/conrad/).

Kurzdarstellung/ Ziel

Diese Methode dient dazu, einen tieferen Austausch über die eigenen Lebenswege anzuregen, und jeder*jedem Einzelnen eine Reflexion zum eigenen Lebensweg zu ermöglichen. Zudem wird die große Vielfalt der Teilnehmenden rund um ihren jeweils ganz persönlichen Übergang ins Erwachsenenleben sichtbar gemacht. Gleichzeitig bietet sie einen kleinen Einblick in das Making-of der Videoclips. Hierzu werden einige der Fragen aus dem Fragenkatalog von Regisseur Conrad Winkler zur Verfügung gestellt, anhand derer sich die Teilnehmenden gegenseitig interviewen werden.

Diese Methode kann auch sehr gut bei Onlineveranstaltungen eingesetzt werden, die Interviewpartner*innen können sich in Breakout-Rooms auch virtuell gegenübersitzen.

Zielgruppe

Diese Methode kann in jeglicher Altersspanne angewandt werden, allerdings ist zu beachten, dass sich bestimmte Fragen im Interviewleitfaden rund um Berufswünsche oder auch schon um den eigenen Beruf drehen. Deshalb ist es ratsam, dass die Workshopleitung die Leitfragen durchliest und – falls nötig – Fragen streicht, die für die jeweilige Gruppe nicht passend sind. Sie kann sowohl geschlechtsspezifisch als auch gemischt durchgeführt werden.

Material

Fragenkatalog, Stifte oder Tablet/Laptop

Ablauf

Voraussetzung für diese Methode ist, dass im Vorfeld schon ein oder mehrere der Lebensläufe-Clips angesehen wurden. So können die Teilnehmenden besser verstehen, warum gerade diese Fragen gestellt werden, und sie können Parallelen oder auch Gegensätze zu sich und den Protagonist*innen der Videos herausfinden.

Fragen wie diese kommen im Interviewleitfaden vor:

  • Welche Berufswünsche hattest du früher?
  • Welche Erwartungen gibt/gab es seitens deiner Familie?
  • Welche Schritte in deiner Laufbahn waren bisher am wichtigsten für dich?
  • Wer oder was inspiriert dich?

In der Gruppe werden Zweierteams gebildet, den Teilnehmenden werden einige der Fragen des Regisseurs zur Verfügung gestellt. Eine Person ist zuerst der*die Interviewführende, die andere Person antwortet. Anschließend wird gewechselt, sodass jede*r einmal auf die Fragen antwortet.

Je nach Gruppe und Gruppendynamik können sich die Teilnehmenden auch vor dem Interview anhand des Fragenkatalogs erst einmal Gedanken machen, was sie antworten wollen.

Hier (Link zu PDF) kann eine Interviewvorlage mit 3 verschiedenen Fragesammlungen heruntergeladen werden. Die Workshopleitung kann entscheiden, ob sie allen die gleiche Fragensammlung zur Verfügung stellt oder variiert. Zudem kann diese natürlich auch gekürzt oder durch eigene Fragen erweitert werden.

Nachdem die Zweierteams sich gegenseitig interviewt haben, kommt die Workshopgruppe wieder zusammen, um die Ergebnisse zu präsentieren. Entweder kann der*die jeweilige Interviewpartner*in die interviewte Person vorstellen oder jede*r stellt sich und seine*ihre Fragen und Antworten selbst vor. Achtung: Da diese Vorstellungsrunde sehr lange dauern kann, sollten auch genug Pausen oder andere kleine Programmpunkte eingeplant werden. Alternativ können die Interviewergebnisse auch verschriftlicht im Gruppenraum aufgehängt oder virtuell in einem für alle zugänglichen Ort (bspw. Dropbox/ google docs/ moodle) hochgeladen werden.

Nun könnte noch die Möglichkeit geboten werden, sich gegenseitig Nachfragen zu stellen, sodass ein noch besseres Kennenlernen und Verständnis für den jeweiligen Lebensweg entsteht. Dies sollte nur eingebaut werden, wenn eine vertraute und empathische Grundatmosphäre herrscht. Deshalb sollte diese Frage- und Antwortrunde von der Workshopleitung gut moderiert werden.

Zuletzt kann in der Gruppe noch eine Reflexion zu den Interviews, den Fragen und Antworten erfolgen. Folgende Impulsfragen könnten zum Einsatz kommen:

  • Fiel es euch leicht, auf die Fragen zu antworten?
  • Haben euch Fragen irritiert, wenn ja, welche?
  • Wie war die Vorstellung vor der gesamten Gruppe für dich?