Von der Vielfalt der Lebensläufe hin zum eigenen Weg

Schauen Sie sich im Vorfeld die Lebensläufe-Videos an:

(https://www.meintestgelaende.de/author/conrad/).

Kurzbeschreibung/ Ziel

Drei der Lebensläufe-Videos werden gemeinsam geschaut, die Auswahl ist vorgegeben, da sich die Impulsfragen bzw. Aufgaben für die Gruppenarbeit auf spezielle Videos beziehen.

Zuerst wird in der Großgruppe gearbeitet, anschließend gibt es unterschiedliche Settings und Aufgaben für die Gruppenarbeit. Die Zusammensetzung der Gruppen orientiert sich an der Schneeball-Methode, allerdings anders herum: Erst arbeitet die gesamte Gruppe zusammen, anschließend teilt sich die Gruppe in zwei gleichgroße Hälften, danach teilt sich jede Gruppe nochmals und zum Schluss folgt eine Einzelarbeit.

Ziel ist es, dass jede*r Teilnehmer*in anhand der inspirierenden Lebensläufe-Videos zu einer Selbstreflexion über den eigenen Lebensweg gelangt. Zuerst stehen die Protagonist*innen der Lebensläufe-Videos im Vordergrund. Sie können den Teilnehmenden neue Ideen und Blickwinkel liefern und signalisieren, dass jeder Lebenslauf unterschiedlich und individuell sein kann. Es gibt hier kein richtig oder falsch, egal welches Geschlecht, welche Herkunft, welche Ressourcen mensch hat. Es geht vielmehr darum, den eigenen, individuellen Lebensweg zu entdecken und Mut zu haben, ihn so zu leben, dass es sich richtig und authentisch anfühlt.

Zielgruppe

Diese Methode kann ab Jugendalter, also ab 14 Jahren angewendet werden.

Die Methode ist explizit für geschlechtsspezifische Settings ausgearbeitet, da eine Auswahl von drei Lebensläufe-Videos ausschließlich von jungen Frauen* bzw. von drei jungen Männern* getroffen wurde und in einer der Austauschrunden explizit geschlechtsspezifische Aspekte rund um die Videos zur Sprache kommen.

Für die Gruppengröße empfiehlt sich eine Zahl zwischen 12 und max. 40 Teilnehmenden.

Material

WLAN, PC, Beamer und Leinwand für das Ansehen der Videos; Aufgabenkärtchen für die einzelnen Gruppenarbeitsphasen; Flipchartpapier und Edding, Stift und Papier oder PCs für die Einzelarbeit

Sonstige Vorbereitungen

Es sollten vier Kleingruppenräume oder Nischen/Ecken für 4 Kleingruppen zur Verfügung stehen, je ausgestattet mit Flipchartpapier und Eddings. Nach dem 3. Schritt kommen die Teilnehmenden kurz zusammen, damit Schritt 4 vorgestellt werden kann. Für jeden Schritt sollten mindestens 30-40 Minuten veranschlagt werden, wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, ist dies sicherlich hilfreich.

Ablauf:

Der Ablauf ist, ob Frauen*- oder Männer*gruppe, komplett gleich, nur die Impulsfragen gestalten sich jeweils unterschiedlich.

Frauen*gruppe: Hier werden die Videos von Lilith, Eve und FaulenzA gemeinsam angeschaut.

Männer*gruppe: Hier werden die Videos von Manuel, Ayman und Tobias angeschaut.

1. Schritt – Gesamte Gruppe:

Nach jedem Video erfolgt eine kurze Aufstellungsübung anhand einer Skala von 1 bis 10 mit Impulsfragen und – wenn gewünscht – einer kurzen Austauschrunde, moderiert von der Workshopleitung:

  • Ist Lilith/Eve/FaulenzA bzw. Manuel/Ayman/Tobias für dich ein Vorbild? (einzelne Teilnehmende fragen: wenn ja – warum? Wenn nein – warum nicht?)
  • Erkennst du dich in Lilith/Eve/FaulenzA bzw. Manuel/Ayman/Tobias wieder? (Einzelne Teilnehmende fragen: wenn ja – warum? Wenn nein – warum nicht?)
  • Macht dir dieses Video Mut? (Einzelne Teilnehmende fragen: wenn ja – warum? Wenn nein – warum nicht?)

2. Schritt – die Gruppe teilt sich und bekommt eine weitere Austauschaufgabe zu den Videos:

Nun sollen die Teilnehmenden in einer selbstständigen Gruppenarbeit Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Protagonist*innen sammeln. Auf einem Flipchart werden die Erkenntnisse brainstormartig notiert. Zuvor wird eine Person bestimmt, die mitschreibt.

Falls noch Zeit vorhanden ist, kann sich dann noch innerhalb der Gruppe über diese Vielfalt an möglichen Gestaltungsformen der Lebenswege ausgetauscht werden. Was macht den Teilnehmenden Mut? Was setzt sie unter Druck? Was ist es genau und warum?

Die Aufgabe als Handout für die Kleingruppe gibt es hier zum Download.

3. Schritt – Beide Gruppen teilen sich nochmals und erhalten eine weitere Aufgabe:

In dieser Kleingruppenphase sollen sich die Teilnehmenden anhand von Impulsfragen über geschlechtsspezifische Aspekte offen austauschen:

  • In welchem der drei Videos werden geschlechtsspezifische Themen angesprochen? Welche sind das?
  • Welcher der drei Protagonist*innen erfüllt aus deiner Sicht weibliche Klischees (Frauengruppe) bzw. männliche Klischees (Männergruppe)?
  • Welche Klischees sind das für dich?
  • Welcher der drei Protagonist*innen setzt sich für dich am ehesten über Klischees und Vorurteile bzgl. „Frau*- bzw. Mann*sein“ hinweg?

Die Impulsfragen als Handout für die Kleingruppe gibt es hier zum Download.

4. Schritt – Anschließend erfolgt eine Einzelarbeit:

Jede*r soll nun einen Brief bzw. eine Mail an sich selbst verfassen, allerdings an sein Ich in einem Jahr. Hier können und sollen die Erkenntnisse der Gruppenaufgaben einfließen.

  • Was nimmst du aus den drei Videos und den Austauschrunden mit und was möchtest du dir in einem Jahr nochmals in Erinnerung rufen?
  • Was hat dir Mut gemacht und was könnte dir in einem Jahr, was auch immer du dann machst, ebenfalls wieder Mut machen?
  • Was ist dir aktuell wichtig in deinem Leben, was macht dich bisher aus und an was möchtest du dich selbst in einem Jahr nochmals erinnern? Was möchtest du auf keinen Fall vergessen oder verlernen?

Das Aufgabenkärtchen für die Einzelarbeit gibt es hier zum Download, damit jede*r Teilnehmende die Fragen in der Schreibphase zur Verfügung hat.

Der Brief kann entweder von der*dem Teilnehmenden direkt mitgenommen werden oder er wird in einen adressierten und frankierten Umschlag der Workshopleitung gegeben, welche dann in einem Jahr den Brief losschicken wird. Wenn der Brief digital vorliegt, kann die Workshopleitung bei vorhandener Mailadresse anbieten, die Mail in einem Jahr abzuschicken.

Zum Schluss können sich alle Teilnehmenden nochmals in einem Raum treffen, sodass die Workshopleitung sich für die Mitarbeit und den intensiven Austausch bedanken und den Workshop beschließen kann.